Anbetung – Entdeckungen im Matthäus-Evangelium

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„anbeten“: das griechische Wort für „anbeten“, das im Neuen Testament verwendet wird, heißt „proskyneo“, und  das bedeutet: vor jemandem niederfallen, sich auf die Knie werfen (aus Ehrfurcht und Demut) oder auch (als Gott oder Herrscher) „anbeten“. Im Matthäus-Evangelium kommt „proskyneo“ deutlich öfter vor als in den anderen Evangelien. Zum Beispiel

Am Anfang des Evangeliums: „Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“ (Mt. 2,10) –> Könige/Magier beten das Kind in der Krippe als den zukünftigen (designierten) König Israels an, weil sie in diesem Kind Gott erkennen

Am Ende des Evangeliums: „Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker…“ (Mt. 20,16ff) –> Die Jünger beten Jesus, den Auferstandenen an – einige aber zweifeln auch.

In Todesgefahr: „… Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und sie stiegen in das Boot und der Wind legte sich. Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“ (Mt. 14,33)

Der Schreiber des Matthäus-Evangeliums will Menschen (die Leser!) dahin führen, dass sie Jesus als Sohn Gottes (und König, s. Kap. 2,10) anbeten.