„…wenn Gott nicht wenigstens so real ist wie ich selbst (…), wie könnte ich dann beten? Wenn Gott nicht die Kraft hat, zu uns zu sprechen, wie sollten wir die Kraft aufbringen, zu Ihm zu sprechen? Ist Gott nicht fähig, mich zu hören, dann ist es Unsinn, zu Ihm zu reden.“ S. 63
„Warum muss der Seele ein Stundenplan aufgelegt werden? (…) Sollte ich auf regelmäßiges Gebet verzichten und mich auf die Eingebung des Herzens verlassen und nur dann beten, wenn ich vom Geist angerührt bin? (…) Man kann nicht umhin, vom Heiligen angerührt zu werden, wenn man an seiner Schwelle steht. Soll es jedem Einzelnen überlassen bleiben, seine eigenen Formen der Anbetung zu finden, wann immer der Geist ihn treibt? (…)
Augenblicke der Begeisterung sind kurz, selten und unregelmäßig. In den langen Zwischenpausen wird unser Geist oft abgestumpft, leer und müde. Wohl keine Seele kann mehr Licht ausstrahlen, als sie erhält.“ S. 75f
Heschel, Abraham J.: Der Mensch fragt nach Gott. (aus dem Kapitel: „Beständigkeit ist der Weg“; das Kapitel davor hieß: „Spontaneität ist das Ziel“)