Ignatius von Loyola, ein Zeitgenosse von Luther, unterscheidet zwischen „Trost“ und „Trostlosigkeit“ („Misstrost“ nennt er Letzteres).
Er empfiehlt, Gott erstens für alle Trosterfahrungen zu danken, sie – zweitens – an Erinnerungen festzumachen (damit sie einem nicht wegrutschen) und drittens sagt er: Und morgen kann es schon ganz anders sein… Damit weist Ignatius darauf hin, dass ich mich nicht binden soll an gute Erfahrungen. Wenn es mir am nächsten Tag schlecht geht, dann gilt es für ihn, auch das (von Gott) anzunehmen.
Ignatius hatte in seinem bewegten Leben reichlich Gelegenheit dazu, dieses Annehmen einzuüben. „Indifferenz“ nennt er diese Haltung. Darin steckt letztlich ein gutes Stück innere Freiheit, wenn ich beides von Gott annehmen kann.