In Exerzitien „à la Ignatius“ kommt manchmal der lateinische Begriff „magis“ (mehr) vor. Stefan Kiechle erklärt, was damit gemeint ist und räumt mit möglichen Missverständnissen auf:
„Sind Exerzitien ein Training zur Steigerung spiritueller Energie oder apostolischer Effizienz? (…) das Magis spricht zuerst von Gott: Er ist nicht ‚der größte‘, sonst bliebe er in irdischen Vergleichen stecken, sondern ‚immer größer‘: nach oben offen, alle irdischen Kategorien sprengend, ins Unendliche und Ewige hinein. Schwach steht der Mensch unten und schaut hinauf, staunend, lobend und ehrend… Und das Magis des Menschen? Es ist nicht quantitativ oder gar militärisch zu verstehen, sondern als wachsender Trost, als größere Qualität der Liebe und Hingabe in allem Tun, als Zuwachs der Gerechtigkeit Gottes. Was dem Menschen mehr gelingt, kommt nicht aus seinem Machen, sondern es ist Gottes Werk und Gnade an ihm und durch ihn an anderen. Exerzitien machen heißt zuerst, Gott mehr wirken zu lassen.“
Stefan Kiechle, Gott die Ehre; Würzburg (Echter), S. 139f